Haselstaude, die

[992] Die Haselstaude, plur. die -n, ein Staudengewächs, welches seinen Samen in Gestalt einer eyförmigen Nuß bringet, welche Haselnuß genannt wird, und in den Wäldern und Hecken wächset; Corylus L. der Haselbusch, Haselstrauch. Besonders die gemeinste Art desselben, Corylus Avellana L. zum Unterschiede von der Lampertsnußstaude und Zellernußstaude. Im gemeinen Leben wird die Haselstaude zuweilen auch nur schelchthin die Hasel genannt, welches Wort noch 1 Mos. 30, 37 vorkommt: grüne Stäbe von Haseln.

Anm. In der Monseeischen Glosse Hasal, im Nieders. Hassel, im Angels. Haesl, im Engl. Hasle, Hazel, im Dän. Schwed. und Norweg. Hassel, im mittlern Lat. Hasla. Wachter leitet dieses Wort von dem Angels Haesel, ein Reisehut, Helm, her, weil die Haselnüsse mit einer Haut als mit einem Hute bedeckt sind. Casaubonus und Frisch glauben, daß das Deutsche Wort vermittelst der sehr gewöhnlichen Verwechselung des r und s aus dem Lat. Corylus, Griech. καρυον, entstanden, welches Ihre mit der alten Isländischen Mundart bestätiget, wo die Hasel Harsel heißt. Im Nieders. werden die Haselnüsse auch Kläternöte und die Staude Kläterbusch genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 992.
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