Heide (2), die

[1061] 2. Die Heide, plur. inus. eine Pflanze, welche viele holzige, harte, braunrothe Stängel und eine Menge Blätter treibet, welche den Tamarisken-Blättern gleichen, und beständig grün bleiben; Erica L. besonders dessen Erica vulgaris, welche bey uns an unfruchtbaren Örtern, besonders auf den dürren Heiden in großer Menge wächset, und auch Heidekraut, in Niedersachsen auch Brüsch genannt wird. Nieders. Heide, Heede, Heen, Angels. Haeth, Engl. Heath. Vermuthlich hat diese Pflanze den Nahmen von ihrem gewöhnlichsten Aufenthalte, d.i. den unfruchtbaren Heiden, da denn der Nahme Heide aus Heidekraut verkürzet seyn würde; obgleich andere es umdrehen und die Heiden von dieser Pflanze benannt wissen wollen. Indessen stehet es noch dahin, ob nicht die verworren unter einander gewachsenen Stängel zu dessen Benennung Anlaß gegeben, da denn der Deutsche Nahme Heide, zu dem Nieders. Heide oder Hede, (S. Hede,) der Latein. Nahme Erica aber zu unserm Werrig, Werk gehören würde. Auch der wilde Roßmarin, Porsch, Post oder Mutterkraut, welcher in den Sümpfen wächset, Ledum palustre L. wird in einigen Gegenden weiße Heide genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1061.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Adelung-1793: Heide (3), die · Heide (1), die