Heidenhaut, die

[1065] Die Heidenhaut, plur. inus. im gemeinen Leben einiger Gegenden, besonders Niedersachsens, eine Unreinigkeit, welche die neu gebornen Kinder auf den Köpfen mit auf die Welt bringen, und welche sich hernach in Gestalt einer Rinde oder einer Haut ablöset. Diese Unreinigkeit wird auch der Heidenkoth und in den niedrigen Sprecharten der Heidendreck genannt. Die erste Hälfte dieser Wörter zielet auf den alten Gebrauch, Kinder, so lange sie noch nicht getauft sind, Heiden zu nennen. Siehe 4. Heide.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1065.
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