Heiligkeit, die

[1074] Die Heiligkeit, plur. inus. die Eigenschaft einer Sache, nach welcher sie intransitive heilig ist. 1) In engerer Bedeutung, von vernünftigen Wesen, die Fertigkeit zur überwiegenden Liebe des Guten und zum herrschenden Hasse des Bösen; doch nur im theologischen Verstande, wo es, wenn es von Gott gebraucht wird, dessen vollkommenste Neigung zum Guten, und in weiterer Bedeutung dessen höchste und einfachste Vollkommenheit, bezeichnet. 2) In weiterer Bedeutung, die unverletzliche Beschaffenheit eines Dinges, die Eigenschaft, nach welcher es von dem gemeinen Gebrauche abgesondert, und zu einem feyerlichen Gebrauche, besonders zum Dienste, zur Verehrung Gottes gewidmet ist. Die Heiligkeit eines Ortes, eines Tages. Die Heiligkeit der Ehen. In der Römischen Kirche wird der Papst in Abstracto im Deutschen Se. Heiligkeit, und im Concreto heiliger oder allerheiligster Vater genannt.

Anm. Bey dem Notker Heiligheit, bey dem Stryker Heilichait, mit andern Suffixis bey dem Notker Heiligi, im Isidor und bey dem Tatian Heilacnissa, Heilagniss.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1074.
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