Heimtückisch

[1083] Heimtückisch, -er, -te, adj. et adv. Heimtücke besitzend, und in dieser Neigung gegründet. Ein heimtückischer Mensch. Ein heimtückischer Streich.

Anm. Obgleich Tücke schon den Begriff des Verborgenen bey sich führet, so scheinet doch heim in dieser Zusammensetzung richtiger zu heim, geheim, verborgen, als zu ham, hämisch, zu gehören. Hämtücke, wie es einige von diesem letztern Worte schreiben, würde eben so gut eine Tavtologie seyn als Heimtücke, wenn man auch den beständigen Gebrauch, der unstreitig für das letztere ist, nicht mit in Betrachtung ziehen wollte. Indessen kann heim hier auch die Bedeutung des Verborgenen verstärken, eine sehr verborgene Tücke zu bezeichnen. Im Nieders. ist dafür gluupsch, nüksch, fünisch, luurhaftig üblich, wo man einen solchen heimtückischen Menschen auch einen Gluuper, Stillkenbiter, Dullker, Luuraugel u.s.f. nennet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1083.
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