Helle (2), die

[1100] 2. Die Hêlle, plur. die -n, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, ein verborgener, geheimer Ort. Am häufigsten ist es von dem meisten Theils etwas verborgenen Raume zwischen dem Ofen und der Wand, in den Häusern der gemeinen Leute üblich, wo es aus Mißverstand oft Hölle geschrieben und gesprochen wird. Auf den Schiffen ist das Hell, im ungewissen Geschlechte, ein Behältniß unter dem Verdecke am Vordertheile, wo Taue, Segelwerk, und andere zur Ausrüstung des Schiffes gehörige Bedürfnisse verwahret werden. Derjenige Matrose, welcher die Aussicht darüber hat, wird daher der Hellbewahrer genannt. Es gehöret mit dem Hauptworte Höhle unstreitig zu dem Zeitworte hehlen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1100.
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