Hergehen

[1125] Hêrgehen, verb. irreg. neutr. (S. Gehen,) welches das Hülfswort seyn erfordert. 1. Eigentlich, nach dem Redenden zu gehen, sich ihm durch Gehen nähern; im Gegensatze des hingehen. Gehe her, im gemeinen Leben, für komm her. 2. Figürlich. 1) Einher gehen, daher gehen. Inner Gold und Seiden hergehen, Logau. 2) Sich zutragen, geschehen, doch nur von der Art und Weise, mit verschiedenen Nebenwörtern; zugehen. Da ging es lustig her. Da wird es traurig genug hergehen. Bey ehrlichen Leuten gehet es ehrlich her. Es gehet schwer her. Für geschehen, wirklich werden, gegenwärtig werden, ist es im Hochdeutschen veraltet. Wenn die Noth hergehet, Jer. 2, 27; Sir. 37, 5. S. Hergang. 3) Jetzt soll es darüber hergehen, jetzt wollen wir uns darüber machen, muthig den Anfang damit machen. Es wird bald darüber hergehen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1125.
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