Hernach

[1128] Hêrnāch, ein beziehendes Nebenwort der Zeit und der Ordnung, für nach diesem. 1) Der Zeit nach. Nicht lange hernach. Ich habe es hernach erfahren. Gehen sie nur, ich will hernach schon kommen. Wie wird es aber hernach gehen? Es geschah erst lange hernach, wo aber besser das noch mehr relative darnach gesetzet wird. Wenn die Zeit durch ein Hauptwort ausgedruckt wird, so stehet dasselbe in der vierten Endung vor dem Nebenworte. Über 430 Jahr hernach, Gal. 3, 17. Acht Tage hernach ging er gar weg. 2) Der Ordnung. Wie hernach gesagt werden soll. Erst trennte uns der Wohlstand[1128] auf Monathe, hernach der Zwist auf ewig, Dusch, Und die vorn gingen und die hernach folgten, Marc. 11, 9. Anm. Schon bey dem Notker heranah, haranah, im Nieders. hernaa, hernaast. Im gemeinen Leben pfleget man noch gern ein unnützes er anzuhängen, hernacher. Auch hernachmahls, für hernach, fängt an in der edlen Schreibart zu veralten. Wenn eure Kinder hernachmahls ihre Väter fragen werden, Jos. 4, 6, 21. Der oberste Vergelter wirds hernachmahls gedenken, Sir. 3, 34. Da ich hingehe, kannst du mir dießmahl nicht folgen, aber du wirst mir hernachmahls folgen, Joh. 13, 36. Im Oberdeutschen sind für hernach auch demnächst und hinnach üblich. S. auch Nachher.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1128-1129.
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