Hinaus

[1182] Hinaūs, ein Nebenwort des Ortes, die Richtung der Bewegung aus einem Orte und von der redenden Person weg zu bezeichnen. Gehe hinaus. Er lief zum Hause hinaus. Wirf es auf die Gasse hinaus. Hinaus mit ihm! Entzückt sah ich in die Zukunft hinaus. Geßn. Eine Freundschaft, welche sich über das Grab hinaus bis in die Ewigkeit verbreitet, Gell. Zuweilen, obgleich seltener, auch mit der vierten Endung des Hauptwortes. Ehud ging den Saal hinaus, Richt. 3, 23, zum Saale hinaus. Oft bleibt auch hier die Richtung der Bewegung in Absicht auf die redende Person unbestimmt, besonders in manchen figürlichen Arten des Ausdruckes. Eine Sache hinaus führen, sie endigen, zu Ende bringen, Luc. 14, 28. Bewegungsgründe, die über alle Bewegungsgründe der Vernunft hinaus reichen, Gell. sie übertreffen. Wo denken sie hinaus? Das läuft auf Eins hinaus, ist im Ende einerley. Todt oder blind seyn kommt wohl auf Eins hinaus. Es würde auf eine ungereimte Erdichtung hinaus laufen. Ein Buch hinaus lesen, bis zu Ende lesen, es auslesen. Er ist weit über diese Kleinigkeit hinaus, sie rühret ihn nicht. Sich über etwas hinaus setzen, sich dasselbe nicht rühren lassen. Ich merke, wo sie hinaus wollen, was ihre Absicht ist. Wo will es endlich damit hinaus? was wird das für ein Ende nehmen? S. Aus und Heraus.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1182-1183.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: