Hochedel

[1224] Hochêdel, adj. in einem hohen Grade edel, welches aber jetzt nur in den Titeln gebraucht wird, da es denn dem heutigen Gebrauche nach mehr ist, als die Titel hochwohledel und wohledel. Im 16ten und selbst noch in der ersten Hälfte des 17ten Jahrhundertes war hochedel ein Titel adeliger Personen; hernach bekamen ihn die geheimen Räthe, welche ihn von einigen Dikasteriis, z.B. von dem Schöppenstuhle zu Leipzig, noch jetzt erhalten. Bey den nachmahls immer höher gestiegenen Titeln ist er bürgerlichen Personen vom zweyten oder dritten Range zu Theil geworden, so daß man ihn heut zu Tage nur noch Kaufleuten, Künstlern, angesehenen Handwerkern, Candidaten, Studenten u.s.f. gibt, wo denn auch das Abstractum Ew. Hochedlen üblich ist. S. Hochwohledel und Wohledel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1224.
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