Holzbock, der

[1269] Der Holzbock, des -es, plur. die -böcke. 1) Ein Bock, d.i. Gerüst, welches aus zwey in der Mitte mit einem langen Holze verbundenen Kreuzen bestehet, das Brennholz darauf zu legen, wenn es mit der Säge zerschnitten werden soll; der Sägebock. 2) Ein längliches Eisen mit zwey gedoppelten niedrigen Füßen, dessen beyde Enden wie Hörner in die Höhe gehen, das Holz auf dem Herde und in den Öfen darauf zu legen, damit es hohl liege; der Brandbock, Feuerbock. Siehe Bock. 3) Eine Art Käfer mit borstenähnlichen Fühlhörnern und einem höckerigen Brustschilde, der sich gern in dem Holze der Bäume aufhält, wo man ihn pochen oder hämmern höret; Cerambix L. der Zimmermann, ingleichen der Biesamkäfer, weil er wie Biesam riecht, im Oberd. Herdmännlein, Erdschmid. 4) Eine andere, der vorigen sehr ähnlichen Art Käfer, welche aber einen glatten Brustschild hat, und sich gern auf den Blumen finden lässet, Leptura L. wird im Deutschen weicher Holzbock, ingleichen Holzkäfer genannt. Endlich, 5) wird auch ein Insect, welches sich auf den niedrigen Büschen und Gesträuchen in den Hölzern in großer Menge aufhält, und sich so wohl an Menschen, als auch an das Rindvieh hänget, mit dem Kopfe in die Haut eindringet, und sich voll Blut sauget, im gemeinen Leben einiger Gegenden Holzbock genannt; die Zecke.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1269.
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