Ihm

[1356] Ihm. 1) Die dritte Endung des persönlichen Fürwortes er. Gib es ihm. Ich frage nichts nach ihm. Ihm wollen wir es sagen. S. Er. Im Oberdeutschen wird es häufig für die dritte Endung des Reciproci sich gebraucht. Er dachte bey ihm selbst, bey sich selbst. Er hat ihm wehe gethan, sich. In welcher Gestalt es den Hochdeutschen fremd ist. S. Sich. 2) Die dritte Endung des Demonstrativo-Relativi es. Das Kind entlief, ich aber eilete ihm nach. Im gemeinen Leben auch sehr häufig ein gewisses unbestimmtes Etwas in der dritten Sache. Ich habe zwar viel verloren, aber ich weiß ihm (der Sache) schon zu helfen. Besonders im Oberdeutschen für dem. Es ist ihm nicht also, dem. Wo es auch zuweilen müßig stehet. Thue ihm also, thue also. S. Es.

Bey dem Kero in der dritten Endung des persönlichen Fürwortes inan, bey dem Ottfried nan, Nieders. em, öme, bey den Bremischen Bauern jem, im Dän. ham, im Lett. jem. jym. Es ist eigentlich die dritte Endung von dem noch im Schwedischen üblichen Vorworte han, er, Nieders. he, welches den[1356] Hochdeutschen nur noch einige Endungen zurück gelassen hat, in den übrigen aber von andern Fürwörtern verdränget worden. S. Hahn und Jener.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1356-1357.
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