Immermehr

[1364] Immermēhr, adv. welches, 1) eine mit Verwunderung vorgetragene Frage begleitet, wie das einfache immer. Was ist es immermehr, das dich so schrecken kann? Was denkst du immermehr? Wo haben sie doch immermehr diese schönen Lehren hergenommen?


Was hat euch immermehr das arme Kind gethan?

Can.


[1364] 2) In einigen Fällen auch für jemahls. Mehr als man immermehr glauben sollte, Raben. S. Nimmermehr. Man verwechsele es nicht mit denjenigen Fällen, wo mehr für sich allein stehet, und wo immer mehr eine mit der Fortdauer an innerer Stärke zunehmende Handlung bezeichnet. Immer mahr gereinigt werden, Jer. 13, 27. Du versündigest dich immer mehr.

Anm. In dem alten Fragmente auf Carls des Großen Feldzug bey dem Schilter stehet jemer mere, und bey dem Stryker immermere, für immer, beständig. So fern das letzte mehr eine Gradation bezeichnet, macht es mit der letzten Sylbe in immer, wenn sie auch unser mehr seyn sollte, keine Tavtologie. Sagt man doch in ähnlichem Verstande je mehr und mehr.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1364-1365.
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