Irte, die

[1399] * Die Irte, plur. die -n, ein nur in einigen Oberdeutschen Gegenden übliches Wort, eine Zeche zu bezeichnen, den Antheil, welchen jemand zu einer Sache, besonders zu einem gemeinschaftlichen Schmause bezahlet. Seine Irte bezahlen. Einem die Irte machen, die Zeche. Wo dieses Wort auch Örte, Orte und Urte lautet, und auch eine Versammlung bedeutet, wo jeder auf seine Kosten isset und trinket. In die Irte gehen. Eine Bierirte, Weinirte u.s.f. Daher der Irtenmeister, bey den Oberdeutschen Handwerkern, der Handwerkswirth, welcher den ankommenden Gesellen den Willkommen reichet; der Irtengesell, Ortengesell oder Urtengesell, der Altgesell, dessen Beschäftigung gleichfalls darin bestehet. S. Ortengesell.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1399.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: