Kanker, der

[1492] Der Kanker, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Im gemeinen Leben, der Nahme einer Spinne; im Norw. Kongro. Wohl nicht von dem Lat. Cancer, wie Frisch vermuthet, sondern vielmehr mit demselben aus Einer Quelle, von gehen, Gang, wegen des Hin- und Hergehens dieses Thieres, indem es spinnet; zumahl da das K auch sehr gelinde, Ganker, gesprochen, und von einigen auch so geschrieben wird. S. Spinne. 2) Bey den Blumenliebhabern ist der Kanker eine Krankheit der Nelken, welche sich an den Stängel setzet, schwärzlich aussiehet, und wie ein Krebs um sich frisset; wo es mit mehrerer Wahrscheinlichkeit von dem Lat. Cancer, ein Krebs, hergenommen ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1492.
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