Kanone, die

[1493] Die Kanōne, plur. die -n, Dimin. das Kanönchen, 1) Überhaupt, eine weite Röhre; aus dem Ital. Cannone, Französ. Canon, und dieß von Canna, eine Röhre. So pflegte man ehedem eine Art leinene Strümpfe in den Stiefeln, welche man oben über die Stiefelstulpen heraus legte und ausbreitete, Kanonen zu nennen. Im mittlern Lat. ist Canon und Cannonus eine jede Röhre. 2) In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung, ein dickes und langes Geschütz, welches auf Rädern fortgeschaffet wird; wo dieses Wort eine allgemeine Benennung[1493] aller Arten des groben Geschützes ist, nur die Mörser und Kammerstücke ausgenommen. Eine Kanone abfeuern. Leute, die Kanonen zu bedienen. Ehe man dieses Wort im Deutschen aus dem Franz. Canon und Ital. Cannone aufnahm, nannte man dergleichen Geschütz Donnerbüchsen, Karrenbüchsen und Feuerbüchsen. S. auch Stück.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1493-1494.
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