Kerbel, der

[1550] Der Kêrbel, des -s, plur. inus. eine Pflanze, wovon diejenige Art, welche in den Gärten gezeuget, in den Küchen gebraucht, und zum Unterschiede von andern Arten, auch Gartenkerbel genannt wird, in dem mittägigen Europa einheimisch ist; Scandix Cerefolium L. S. auch Myrrhenkerbel, Nadelkerbel, Klettenkerbel. Im gemeinen Leben wird dieses Wort oft, aber unrichtig, Körbel geschrieben und gesprochen. In den Monseeischen Glossen lautet es Chervolla, im Nieders. Karvel, im Angels. Cerfille, im Engl. Chervil, im Franz. Cerfeuil, im Böhm. Kerblik, im Ital. Cerfoglio, im Dän. Korel, im Schwed. Kerfwel und Körwel, in Steyermark Keferfüll. Entweder aus dem Latein. und Griech. Chaerefolium und Cerefolium, weil die zahme Art dieser Pflanze aus Italien zu uns gekommen, oder unmittelbar von kerben, wegen ihrer eingekerbten Blätter, wovon auch der Griech. und Latein. Nahme abstammen. S. 1. Garbe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1550.
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