Klarheit, die

[1607] Die Klarheit, plur. inus. die Eigenschaft eines Dinges, nach welcher es klar ist.

1. In Absicht des Gehöres. Die Klarheit der Stimme, eines Schalles, die Eigenschaft, nach welcher man ihn von allen andern unterscheiden kann. Ingleichen in einem andern Verstande, die feine Beschaffenheit der Stimme. Wie auch figürlich, die Eigenschaft einer Sache, da sie bestimmt, deutlich, und keinen Zweifeln unterworfen ist. Die Klarheit eines Satzes, einer Antwort, eines Ausspruches u.s.f. Die Klarheit eines Begriffes, in der Logik, die Eigenschaft, nach welcher er hinreicht, die Sache von allen andern zu unterscheiden.

2. In Absicht des Gesichtes. 1) Eigentlich, in der ersten und zweyten Bedeutung des Beywortes für Licht, heller Glanz; eine in der Deutschen Bibel sehr übliche Bedeutung, welche auch außer derselben noch nicht ganz veraltet ist. Eine andere Klarheit hat die Sonne, eine andere Klarheit hat der Mond, eine andere Klarheit haben die Sterne, denn ein Stern übertrifft den andern nach der Klarheit, 1 Cor. 15, 41. Die Klarheit des Herrn leuchtete um sie, Luc. 2, 9. Als ich aber vor Klarheit des Lichts nicht sehen konnte, Apostelg. 22, 11. In gewöhnlicherer Bedeutung, die Durchsichtigkeit, so fern sie von der Anwesenheit fremdartiger Theile nicht gehindert wird. Die Klarheit eines Glases, des Wassers, des Weines. 2) Figürlich, wo es besonders für Feinheit, zarte Beschaffenheit der Fäden, des Gewebes, einer Schrift u.s.f. häufig gebraucht wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1607.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika