Klumpen, der

[1646] Der Klumpen, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Klümpchen, Oberd. Klümplein. 1) Eine zusammen hangende, mit einander verbundene unförmliche Masse von beträchtlicher Größe. Ein Klumpen Gold, Silber, Messing, Bley. Ein Goldklumpen. Ein Klumpen Erde, Thon, Butter. Ein Schneeklumpen. Allerley Metalle in einen Klumpen zusammen schmelzen. Ein Klumpen Haare, Flachs, Werrig, wofür doch Haufen üblicher ist. Ein Klumpen Holz ist noch weniger gebräuchlich, weil man dafür ein Klotz sagt. 2) Ein unförmlicher Haufe mehrerer ohne Ordnung vermischter Dinge, gemeiniglich mit einem verächtlichen Nebenbegriffe. Der Wind warf das ganze Haus in einen Klumpen zusammen. Alles auf einen Klumpen werfen. Das Chaos bey der Schöpfung haben einige, obgleich nicht auf die beste Art, den Mischklumpen genannt, so wie Klumpen für Grouppe in der Mahlerey, wegen des dem erstern Worte anklebenden Nebenbegriffes der Unordnung, des Unförmlichen, gleichfalls unschicklich ist. In[1646] der ersten Bedeutung des Chaos kommt bey dem Opitz das Oberdeutsche Klumpf vor:


Daß alles nichts als nur ein wüster Klumpfe war.


Anm. Im Oberd. Klumpf, Klumpfen, Nieders. Klamm, Klamp, Klump, Klunt, im Engl. Clump und Lump, im Franz. Lobbe, im Schwed. Klimp und Klump. Es gehöret zu dem Geschlechte der Wörter Kley, Kleben, Kloß u.s.f. von welchen es nur in dem Ableitungslaute verschieden ist, und wenn man den Gaumenbuchstab, der nicht wesentlich zum Worte gehöret, abrechnet, auch zu Lehm, Leim u.s.f. S. diese Wörter.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1646-1647.
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