Knäuel, das

[1653] Das Knäuel, des -s, plur. ut nom. sing. ein runder oder rundlicher Körper, welcher aus über einander gewundenen Fäden bestehet. Ein Knäuel Zwirn, Garn, Wolle, Seide, Bindfaden u.s.f. Seide auf einen Knäuel wickeln oder winden.

Anm. In einigen Mundarten lautet es Knauel. Es hat so wie knapp, Knauf, Knoll, Kopf, Kloß, Klotz, Klumpen und andere Wörter dieser Art eigentlich den Begriff des Verbindens, des Zusammenhangens, und gehöret also zu dem Geschlechte der Wörter Kley und kleben. Denn daß Kn in diesem Worte so viel als Kl ist, erhellet aus den Mundarten und verwandten Sprachen. In einigen Oberdeutschen Gegenden heißt ein solches Knäuel Kleuel, Klügel, Klungel, im Nieders. Klouwen, im Angels. Cleouuae, Clywe, Clowe, im Engl. Clew. Im Dänischen heißt es ohne Gaumenlaut Nogle. S. Knollen und das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1653.
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