Krüppel, der

[1807] Der Krüppel, des -s, plur. ut nom. sing. ein gebrechlicher Mensch, dessen Glieder entweder von Natur oder durch einen Zufall, lahm, oder auf andere Art unbrauchbar sind. Zum Krüppel werden.

Anm. Im Nieders. Kröpel, im Engl. Cripple, im Wallis. Crupl, im Schwed. Krympling, welches zunächst von krimpen, zusammen ziehen, abstammet, und eigentlich einen von dem Krampfe, der Gicht oder dem Schlage an seinen Gliedern gelähmten Menschen ausdruckt, welche Ableitung auch unser Krüppel leidet, welches aber auch von dem Nieders, krupen, kriechen, abstammen kann, so daß es zunächst die armselige Art ausdruckt, mit welcher sich ein solcher Mensch forthilft. Im Nieders. ist kröpeln langsam und mit Mühe fortkommen, auch im figürlichen Verstande, einen unterbrochenen schlechten Fortgang haben; im Baierschen aber krüppeln, zerkrüppeln, zerdrücken, Nieders. krünkeln, und bey dem Hans Sachs krüplen verstümmeln, bey dem Ottfried krumben, woraus zugleich die Verwandtschaft mit dem Worte krumm erhellet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1807.
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