Krummstab, der

[1807] Der Krummstab, des -es, plur. die -stäbe, der krumme, d.i. an einem Ende gekrümmte Stab, welcher schon von den ältesten Zeiten her ein sinnbildliches Zeichen der bischöflichen und äbtlichen Würde ist. Im mittlern Lat. Crocca, Crocea, im Franz. Crosse, S. Krücke. Figürlich auch wohl die bischöfliche Gewalt, die bischöfliche oder geistliche Oberherrschaft, doch nur in der sprichwörtlichen R.A. unter dem Krummstabe ist gut wohnen. Lehen, welche von Stiftern und Klöstern verliehen werden, wurden daher auch Krummstabslehen und krummstäbische Lehen genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1807.
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