Kruste, die

[1808] Die Kruste, plur. die -n, die harte, trockne Rinde eines weichern Körpers. Die Kruste von einem Ausschlage, die Rinde; im gemeinen Leben der Schorf, im Oberd. der Ruf. In engerer Bedeutung, die Rinde des Brotes, im Gegensatze der Krume. Die Oberkruste, die obere Rinde, die Unterkruste, die untere Rinde.

Anm. Bey dem Ottfried Krusta, Gikruste, im Nieders. mit versetztem r Korste, Koste, im Böhm. Kura, Kus, im Ital. Crosta, im Franz. Croute, im Engl. Crust. Das Lat. Crusta kommt völlig damit überein, ohne doch das nächste Stammwort, wenigstens des Deutschen Wortes zu seyn. Es ahmet das Geräusch nach, welches das Zerbeißen der trocknen harten Rinde verursacht, daher auch der Knorpel, welcher im Oberdeutschen um eben dieser Ursache willen Kruspel heißt, in einigen alten Mundarten Krustel, Angels. Cristle, Böhm. Chrustacza, genannt wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1808.
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