Kufe (1), die

[1813] 1. Die Kufe, plur. die -n, Diminut. das Küschen, Oberd. Küslein, die an einem Ende krumm gebogenen oder krumm gehauenen Hölzer, worauf ein Schlitten ruhet, und auf welchen[1813] sich derselbe eigentlich beweget; die Schlittenkufen. Zu einem jeden Schlitten gehören zwey Kufen. Es scheinet, daß mit diesem Worte auf die gekrümmte Gestalt gesehen worden, und alsdann würde es zu dem Geschlechte des folgenden gehören, weil die Begriffe der Krümme und der Höhlung sehr genau mit einander verwandt sind. Indessen könnte auch das Zeitwort schieben in Betrachtung kommen, welches ohne Zischlaut chieben oder kieben lautet, und ehedem auch gleiten bedeutet haben kann, zumahl da die Schlittenkufen im Niedersächsischen auf ähnliche Art Slittern genannt werden, von sliddern, auf dem Eise schleifen oder gleiten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1813-1814.
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