Kummet, das

[1825] Das Kummet, oder zusammen gezogen Kummt, des -es, plur. die -e, in der Landwirthschaft, das Halsgeschirr der Pferde, welches aus zwey zusammen gesetzten krummen wie Ochsenhörner geschweiften Stücken Holz bestehet, welche mit Leder, oder Leinwand überzogen und ausgestopfet werden, da man sie denn den Zug- und Ackerpferden um den Hals hängt, ihnen vermittelst derselben das Ziehen zu erleichtern. Das Ackerkummet, so fern es zum Ackern dienet. Das Fahrkummet, so fern es den Pferden der Fuhrleute aufgeleget wird.

Anm. Im Böhmischen Chomaut, im Pohlnischen Chomato. In Westphalen wird es Hamm genannt, wo es ehedem auch eigene Hammmacher gab. Es scheinet zu dem veralteten kam, krumm, zu gehören, entweder so fern die gekrümmten Hölzer das Hauptstück eines Kummtes ausmachen, oder auch so fern ein Pferd dadurch seiner Freyheit beraubt wird. S. Hamen, 4. Kamm, 2. Kummer u.s.f. Im Oberdeutschen heißt es die Halse, welches mit dem Latein. Helcium überein kommt, entweder weil das Kummet am Halse getragen wird, oder von halten, S. Halse, oder endlich auch als ein Verwandter von dem Griech. ἑλκυειν, ziehen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1825.
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