Lagern

[1871] Lagern, verb. reg. act. von dem Hauptworte das Lager, oder auch von dem Nebenworte lager. 1) Niederlegen. Der Platzregen hat das Korn gelagert, auf den Boden niedergedrückt. Besonders als ein Reciprocum, sich lagern, sich niederlegen. Das Korn hat sich gelagert. Am häufigsten von Menschen und Thieren, wenn sie sich zur Ruhe oder zum Ausruhen niederlegen. Er hat nieder gekniet und sich gelagert wie ein Löwe,[1871] 1 Mos. 49, 9. Am häufigsten von mehrern. Da ließ er die Kamele sich lagern, 1 Mos. 24, 11. Hier wollen wir dann ins weiche Gras uns lagern, Geßn. Laß und einen kühlen Ort suchen und in dem Schatten und lagern, ebend. Kriegsvölker lagern sich, wenn sie ihr Lager aufschlagen. Auch figürlich in der höhern Schreibart. Schönster unter den zwölf Göttern, die dort am Himmel im Kreise sich lagern, Raml. Die Riesenschatten der Felsengebirge hatten sich über die Stadt gelagert, Zachar. 2) Ein Lager bereiten, das Lager anweisen. Das Volk lagern. Die Truppen an einen Fluß lagern. Ingleichen figürlich. Wie Gott die Erde auf Tiefen gelagert, d.i. gegründet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1871-1872.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika