Larve (1), die

[1909] 1. Die Larve, plur. die -n, bey den Jägern und Vogelstellern, 1) eine eingeschnittene Kerbe oben auf der Stellstange, in welche die obere Leine des Jagdzeuges zu liegen kommt. 2) Ein eingeschnittenes Gewinde an den Hefteln der Vogelsteller, oder mit einer Kerbe versehene Hölzer, die Schlagstecken vermittelst eines eisernen Nagels in der Kerbe zu befestigen, und sie mit den Vogelwänden auf und nieder zu ziehen. In beyden Fällen auch die Lorve. Ohne Zweifel von leer, vacuus, so daß es überhaupt einen leeren ausgetieften Raum bedeutet; oder dem alten Lar, ein Lager, weil diese Kerbe den Jagdleinen und Schlagstecken zum Lager dienet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1909.
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