Launisch

[1943] Launisch, -er, -te, adj. et adv. gleichfalls von dem vorigen Hauptworte, welches im gemeinen Leben, doch nur von übler, böser Laune üblich ist, und daselbst oft läunisch, Nieders. lünsk, lautet. So bedeutet es daselbst tückisch, mürrisch, verdrießlich, unmuthig. Er wird zornig und launisch auf ihr, Luther in der Kirchen-Postille. Im gemeinen Leben nennet man ein Thier läunisch, wenn es unmuthig ist, und nicht fressen will. Einige Schriftsteller gebrauchen es sehr ungeschickt für das vorige launig, machen aber dadurch, daß sich der diesem Worte anklebende unangenehme und niedrige Nebenbegriff nothwendig mit eindrängt, der überhaupt den meisten neuern Bey- und Nebenwörtern auf -isch anklebet. Dem Lazius bey dem Frisch zu Folge ist in Kärnthen und Steiermark auch launig für launisch, unmuthig, üblich, und Hagen sagt bey dem Pez von einer Königinn von Maschau, daß sie bisweilen unlewntig, d.i. im Kopfe verrückt, gewesen. S. auch Wetterläunisch.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1943.
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