Levit, der

[2042] Der Levīt, des -en, plur. die -en, bey den ehemahligen Juden, ein Glied des Stammes Levi, besonders so fern die Glieder dieses Stammes zu dem Dienste des Tempels verbunden und berechtiget waren. Der levitische Gottesdienst, der Gottesdienst des alten Testamentes, weil er von den Leviten besorgt wurde. In engerer Bedeutung waren die Leviten noch von den eigentlichen Priestern unterschieden, denen sie an Würde nachgingen, und gleichsam Gehülfen derselben waren, daher auch in der Lateinischen Kirche die Diaconi ehedem Leviten genannt wurden, so wie in den Rheinischen Stiftern ein Dom-Vicarius noch jetzt diesen Nahmen führet. Einem den Leviten lesen, ihm einen derben Verweis geben, wofür man auch sagt, ihm den Text, das Kapitel oder die Epistel lesen; eine R.A. worin die Anspielung dunkel ist. Kaisersberg sagt in einer Stelle bey dem Frisch; Da er ihnen nun also den Text gelesen hatte, da wollt er ihnen die Leviten baß lesen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2042.
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