Lings

[2074] Lings, eine Endsylbe einiger Nebenwörter, welche doch nur im gemeinen Leben üblich sind. Jähling oder jählings, auf eine jähe, unvermuthet schnelle Art; blindlings, blinder Weise, mit verbundenen oder verschlossenen Augen; rücklings, rückwärts. Im Oberdeutschen sagt man auch rittlings, reitend, zu Pferde, schrittlings, im Schritte gehend, sitzlings, sitzend, mündlings, für mündlich u.s.f. Hier ist es wohl ausgemacht, daß die Ableitungssylbe aus der adverbischen Endung -lich durch Einschiebung des nieselnden n und Anhängung des adverbischen s entstanden ist. Jählings stehet für jählich, wie mündlings für mündlich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2074-2075.
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