Lodern

[2091] Lodern, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. 1.* Eigentlich, sich schnell oder leicht hin und her bewegen; in welcher veralteten Bedeutung es nur noch in den verwandten Loderasche, Lode, Lotterbube, schlottern, flattern u.s.f. üblich ist. 2. In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung wird es von dem Feuer gebraucht. 1) Mit einer zitternden Bewegung brennen, ohne eben in Flammen auszubrechen. Ein Feuer, welches unter der Asche lodert, glimmet, fortglimmet.


So lange loderte der Rache schwarzes Feuer

In keines Gottes Brust,

Raml.


2) In Gestalt heller, beweglicher Flammen brennen; im gemeinen Leben flackern. Die Flamme lodert im Stroh, Joel 2, 5.


Doch wird die Zwietracht nicht in vollen Flammen lodern?

Weiße.


Das Stroh lodert bald weg.

Anm. Schwed. loddra. Der Begriff der Beweglichkeit ist der nächste und erste, worauf dieses Wort und dessen Verwandte auch häufig figürlich zur Bezeichnung des Feuers, des Lichtes, der Hitze u.s.f. gebraucht worden. S. Lohe, Glühen, Licht u.s.f. Im Ital. bedeutet Luta einen Funken. Eigentlich ist lodern das Iterativum von dem vorigen Zeitworte loden, so fern es ehedem überhaupt sich schnell bewegen bedeutet hat, wovon Schlitten, gleiten u.s.f. noch Überbleibsel sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2091.
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