Lothse, der

[2114] Der Lothse, des -n, plur. die -n, oder der Lothsmann, des -es, plur. die -männer, auch wohl Lothsleute, in den Seestädten, ein Steuermann, welcher des Hafens und der Gegend um denselben vollkommen kundig ist, und daher die ein- und auslaufenden Schiffe führet und ihnen den Weg zeiget. Daher das Lothsgeld oder Lothsengeld, welches sie von den Schiffen dafür bekommen. Von dem Lothe oder Lothbleye,[2114] dessen sie sich zur Erforschung der Untiefen bedienen. Nieders. Loots, Lootsmann, Dän. Loods, Schwed. Lots, Engl. Lodisman, Lodesman. Ihre lässet es von leiten, den Weg zeigen, abstammen, so daß Lothsmann eigentlich einen Leits- oder Geleitsmann bedeuten würde. Das Franz. Pilote ist gleichfalls daraus gebildet. S. Pilot.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2114-2115.
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