Markscheide, die

[77] Die Markscheide, plur. die -n, der Ort, wo sich zwey Marken, d.i. Gränzen, oder in ihren Gränzen eingeschlossene Bezirke, scheiden, die Gränze, Markscheidung. Die Markscheide eines Dorfes, einer Feldflur, einer Stadtflur. Besonders im Bergbaue, der Ort wo zwey Zechen oder Maßen an einander gränzen. Daher das Markscheiden, plur. inus. im Bergbaue, die Bestimmung der Gränzen einer Zeche so wohl über als unter der Erde, und in weiterer Bedeutung, die Abmessung und Bestimmung der Grubengebäude unter der Erde; die unterirdische Geometrie, Geometria subterranea. Die Markscheidekunst, die Kunst, welche dieses lehret; der Markscheider, eine Person, welche dieselbe[77] verstehet. Das Böhmische Marssegd, die Markscheidung, und Marssegdnik, ein Markscheider, ist aus dem Deutschen angenommen. S. 3. Mark 2. 1).

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 77-78.
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