Marsch (2), der

[84] 2. Der Marsch, des -es, plur. die Märsche, ein zunächst aus dem Franz. Marche entlehntes und im Kriegswesen übliches Wort, welches so wohl von Fußvölkern, als von der Reiterey gebraucht wird. 1) Der Zug, der Gang, die Reise mehrerer Soldaten in Gesellschaft. Sich auf den Marsch begeben, den Marsch antreten, sich in den Marsch setzen, aufbrechen. Zum Marsche blasen. Der Marsch geht nach Pohlen. Im Marsche begriffen seyn. Auf dem Marsche Halte machen. Marsch! ein gewöhnliches Commando-Wort, wenn die Soldaten schrittweise fortgehen sollen. Starke Märsche thun. Der Rück-Marsch, Anmarsch, Abmarsch, Ausmarsch, Einmarsch, Durchmarsch. 2) Die Tagereise eines Kriegsheeres, oder eines Theiles desselben. Einen starken Marsch thun. In zehen Märschen an einen Ort kommen. Dem Feinde einen Marsch abgewinnen. 3) Das mit dem Feldspiele gegebene Zeichen zum Marsche, dasjenige Stück, welches gespielet wird, wenn die Soldaten marschiren. Den Marsch schlagen, blasen. Der Schweizer-Marsch, Grenadier-Marsch u.s.f. S. Marschiren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 84.
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