Meißeln

[164] Meißeln, verb. reg. act. 1) Ein Diminutivum oder Frequentativum von dem veralteten meißen, schneiden; in welchem Verstande es nur noch in einigen Fällen üblich ist. In der Pferdewartung nennet man das Beschneiden der allzu langen Ohren der Pferde[164] meißeln. Zu den Bleich- oder Kleibewerken müssen in die Riegel Fugen gemeißelt (in den gemeinen Mundarten gemöselt) werden, die Kleibestangen darein zu zwängen. 2) In engerer Bedeutung, mit dem Meißel bearbeiten; unmittelbar von dem vorigen Hauptworte Meißel, wo es in den Zusammensetzungen abmeißeln, aufmeißeln, ausmeißeln u.s.f. am üblichsten ist. So auch die Meißelung. S. Messer, Metzcher, Metzeln und 1. Meiden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 164-165.
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