Meste, die

[191] Die Mêste, plur. die -n, ein nur in einigen Gegenden übliches Wort, eine Art von Gefäßen zu bezeichnen. In Thüringen und einigen andern Gegenden wird ein Salzfäßchen, so wie es auf den Tisch gesetzet wird, eine Meste oder Salzmeste genannt. In der Lausitz werden die Theerbutten Pechmesten oder nur Mesten schlechthin genannt. Im Forstwesen ist die Harzmeste ein von Fichtenrinde verfertigtes Verhältniß, worein die Harzscharrer das abgeschabte Harz sammeln. In Schlesien wird Meste oft von einer Schachtel gebraucht. Bey den Jägern einiger Gegenden sind die Stahrmesten ausgehöhlte Stöcke, welche aufgehänget werden, damit die Stahre darein nisten. In Frankfurt am Main sind Metze und Meste gleichbedeutende Wörter, und zugleich ein bestimmtes Maß körperlicher Dinge, welches die Hälfte eines Simmers ist. Aus allem erhellet, daß Meste, Metze, Muth, ein körperliches Maß, das Lat. Modius, und in gewissem Verstande auch Maß, sehr nahe verwandt sind, und insgesammt in der Bedeutung eines Gefäßes mit einander überein kommen. Im Böhm. ist Mäste eine Büchse, und im Gothischen Mes, und Pohln. Misa, eine Schüssel. S. Metze.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 191.
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