Metzeln

[195] Mêtzeln, verb. reg. act. welches das Iterativum oder Frequentativum von metzen, schneiden, ist. Es bedeutet, 1) ungeschickt schneiden, aus Ungeschicklichkeit statt Eines Mahles mehrmahls schneiden, setzen; in welchem Verstande es so wie das zusammen gesetzte zermetzeln besonders im gemeinen Leben üblich ist. Daher die Metzeley oder das Gemetzel, ein solches ungeschicktes Schneiden. 2) * Schlachten, im mittlern. Lat. macellare; in welchem Verstande es nur noch im Oberdeutschen üblich ist. Der Metzger hat heute nicht gemetzelt. Daher eben daselbst der Metzger auch der Metzler genannt wird, bey dem Ottfried Mezalar; der Metzeltag, der Schlachttag. 3) Niederhauen, niedermachen, Franz. massacrer; in welchem Verstande es besonders in dem zusammen gesetzten niedermetzeln üblich ist. Daher die Metzeley, ein Blutbad. So auch die Metzelung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 195-196.
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