Metzger, der

[196] Der Mêtzger, des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Metzgerinn, ein vorzüglich im Oberdeutschen übliches Wort, einen Fleischer zu bezeichnen, wo auch Metzler dafür üblich ist, bey dem Ottfried Mezalar im mittlern Lat. Macellarius, im Ital. Macellaio. Man könnte es von Mett, Fleisch, ableiten, von welchem Worte auch Fleischer in eben derselben Bedeutung herstammt, so wie das Böhm. Massar, ein Fleischer, von Masso, Fleisch, gebildet ist, wenn nicht die Abstammung von dem vorigen metzgen zu gewiß wäre, da es denn genau das ausdruckt, was die Niedersachsen mit ihrem Schlächter sagen. S. Fleischer. Im Oberdeutschen sind von diesem Worte alle Zusammensetzungen üblich, welche man im Hochdeutschen am liebsten mit Fleischer macht. Der Metzgerknecht, Metzgerhund, Metzgergang, ein vergeblicher Gang, Metzgerpost, die Fortschaffung der Briefe und Packete durch die Metzger, welche der Ursprung des ganzen heutigen Postwesens ist, und noch in einigen Oberdeutschen Gegenden angetroffen wird, u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 196.
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