Mine (2), die

[215] 2. Die Mine, plur. die -n, ein zunächst aus dem Franz. Mine entlehntes Wort, welches noch von einer doppelten Art Gruben gebraucht wird. 1) Die zur Aufsuchung und Ausförderung der Erze in die Erde gegrabenen Höhlungen, welche im Bergbaue Gruben, Örter u.s.f. genannt werden; in welchem Verstande dieses Wort doch in der guten und anständigen Schreibart veraltet ist. 2) In der Geschützkunst ist die Mine ein unter der Erde gegrabener Keller mit den dazu gehörigen Gängen, die darüber liegende Last vermittelst des Pulvers in die Luft zu sprengen. Eine Mine graben, ziehen oder führen. Die Mine springen lassen, das darin befindliche Pulver anzünden. Ingleichen figürlich, ein heimlicher Anschlag, im mittlern Latein. Mina. Eine Mine springen lassen, einen solchen Anschlag zur Wirklichkeit kommen lassen, ihn ausführen.

Anm. In beyden Bedeutungen im Dän. Mine, im Engl. Mine, im Ital. Mina, und im Franz. Mine. Das letztere scheint mit dem Fränkischen und Nieder-Rheinischen Mand, Manne, ein Korb, und ursprünglich ein jeder hohler Raum, verwandt zu seyn. Weil dieses Wort, allem Ansehen nach, aus dem Französischen entlehnet ist, so schreibt man es in der ersten Sylbe, ungeachtet diese ein langes i hat, ohne e.S. Miene.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 215.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: