Misten

[230] Misten, verb. reg. welches von dem Hauptworte Mist abstammet, und in doppelter Gestalt üblich ist. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, seinen Koth von sich geben; wo es in der anständigen Sprechart des gemeinen Lebens besonders von größern Thieren gebraucht wird. Das Pferd mistet, kann nicht misten. Schon bey dem Notker miston. 2. Als ein Activum. 1) Von Mist, in Gestalt des Kothes, oder mit dem Kothe von sich geben; am häufigsten von größern Thieren. Blut misten. 2) Von Mist, so fern es die mit Thierkoth vermischten vegetabilischen Theile bedeutet. (a) Diesen Mist aus dem Stalle schaffen; doch nur in dem zusammen gesetzten ausmisten. (b) Mit diesem Miste düngen. Den Acker misten. Nieders. messen. Daher die Mistung in den thätigen Bedeutungen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 230.
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