Mitfahren

[236] Mitfahren, verb. irreg. neutr. (S. Fahren,) welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1) Mit dem Hülfsworte seyn, mit einem andern in Gesellschaft fahren. Wir werden heute nicht mitfahren. 2) Mit dem Hülfsworte haben, und in figürlicher Bedeutung. Einem mitfahren, ihn behandeln, ihn begegnen, mit Bezeichnung der Art und Weise.


Der Jeger sagt Unfalo nit

Wie er dem edlen Helden mit

Het gefaren vnnd gefrist sein Leben,

Theuerd. Kap. 31.


Wo es von einer guten Begegnung vorkommt. Jetzt ist es nur noch von einer unangenehmen, üblen Begegnung üblich. Si (diu Werlt) vert mir wunderliche mitte, Dietmar von Ast. Warum hat der Herr diesem Lande also mitgefahren? 2 Chron. 7, 21. Also habt ihr den Töchtern Israel mitgefahren, Hist. der Sus. v. 57. Fahren sie mir nicht so übel mit, Gell.


Mir armen Frau bey meinen Jahren

So ehrvergessen mitzufahren,

Bernh.


Vielleicht würde auch hier das Hülfswort seyn schicklicher gebraucht werden. Vollständig lautet die R.A. mit einem fahren. Fahret säuberlich mit dem Knaben. Schon Notker sagt: Fare in also mitte. S. Fahren. 2. 5) und Mitspielen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 236.
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