Mittelbar

[244] Mittelbar, -er, -ste, adj. et adv. 1) Was durch Mittel, d.i. durch gebrauchte wirkende Ursachen, ist oder geschiehet, die wirkende Ursache sey nun eine Person oder Sache; im Gegensatze des unmittelbar. Die mittelbare Hülfe Gottes, zu deren Erweisung sich Gott anderer Personen oder Dinge als wirkender Ursachen bedienet. 2) In weiterer Bedeutung. Mittelbare Reichsstände, welche höhern Reichsständen unterworfen sind, im Gegensatze der unmittelbaren, welche niemanden als dem Kaiser und Reiche unterworfen sind. Das folgt nur mittelbar daraus, durch Hülfe anderer daraus hergeleiteten Schlüsse. Der mittelbare Verstand einer Rede, welcher nicht so wohl durch die Worte, wie der unmittelbare Verstand, als vielmehr durch die mit den Worten bezeichneten Sachen hervor gebracht wird, und auch der figürliche, der geheime Verstand heißt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 244.
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