Mulde, die

[305] Die Mulde, plur. die -n, Diminut. das Müldchen, Oberd. Müldlein, eine Art hölzerner Gefäße, welche länglich ausgehöhlt ist, und deren äußerer Boden eben so convex, als der innere hohle Raum concav ist. Die Backmulde, das Mehl damit zuzutragen. Die Bademulde, ein neu gebornes Kind darin zu baden, welche diesen Nahmen behält, auch wenn sie von Kupfer ist. Die Fleischmulde, das geschlachtete Fleisch darein zu legen.

Anm. Im Oberdeutschen die Mülte, Mulder, Multer, in den Monseeischen Glossen Muoltro, im Nieders. Molde, Molle, Molge, Mölje, im Angels. Mele. Im Oberdeutschen bedeutete es ehedem auch den Backtrog, daher Frisch es sehr irrig für eine Zusammenziehung von Mehltrog hält. Es gehöret vielmehr zu Maul, vornehmlich aber zu Malter, so fern es ein Maß fester Dinge bedeutet, und bezeichnet überhaupt einen hohlen Raum, ein Gefäß, S. 2 Malter.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 305.
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