Mutterleib, der

[347] Der Mutterleib, des -es, plur. car. der Leib der Mutter, in Beziehung auf die darin verschlossen gewesene Frucht. Es wird nur ohne Artikel mit gewissen Vorwörtern gebraucht. Warum hast du mich aus Mutterleibe kommen lassen? Hiob 10, 15, warum hast du mich lassen geboren werden? Auf dich bin ich geworfen aus Mutterleibe, du bist mein Gott von meiner Mutter Leibe an, Ps. 22, 11; wo es zugleich vollständig vorkommt, von meiner Geburt an. Und so in andern Stellen mehr. Außer der biblischen Schreibart wird es noch am häufigsten in der vertraulichen und lehrenden Schreibart mit dem Vorworte von gebraucht; von Mutterleibe an, von der Geburt an. Von Mutterleibe an blind seyn. So nackt, wie er von Mutterleibe gekommen ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 347.
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