Nachlaufen

[379] Nachlaufen, verb. irreg. neutr. (S. Laufen,) welches das Hülfswort seyn und die dritte Person der Sache erfordert, hinter einer Person her oder drein laufen; im Oberdeutschen hinnach einem laufen. David lief dem Löwen nach, 1 Sam. 17, 35. Figürlich. 1) Einer Person nachlaufen, sich sehr angelegentlich um ihre Gunst bewerben, gemeiniglich im verächtlichen Verstande. Er läuft mir auf allen Schritten nach, Gell. Ihm läuft das Glück auf dem Fuße nach, ebend. 2) * Einer Person oder Sache nachfolgen, sich ihr widmen, ihre Lehren, Willen und Meinungen zum Bestimmungsgrunde der seinigen gebrauchen; eine im Hochdeutschen ungewöhnliche Bedeutung, in welcher es mehrmahls in der Deutschen Bibel vorkommt. Den Götzen, der Abgötterey u.s.f. nachlaufen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 379.
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