Nachtschatten (2), der

[401] 2. Der Nachtschatten, des -s, plur. inus. 1) Ein kletterndes strauchartiges Gewächs, welches überall in den Hecken wächset, dessen Blumen des Nachts einen angenehmen Geruch von sich geben; Solanum Dulcamara L. Bittersüß, vielleicht wegen des widerwärtigen Geschmackes der Beeren, Je länger je lieber, entweder wegen des angenehmen Geruches der Blüthe, oder auch, weil die Wurzel, wenn man sie kauet, je länger je süßer schmeckt, Hinschkraut, weil es wider den Hinsch, d.i. die Engbrüstigkeit, gut ist, Alpranken, (S. dieses Wort,) Mäuseholz. Engl. Night-Shade; vielleicht weil der angenehme Geruch, welchen die Blüthe des Nachts von sich gibt, Kopfschmerzen verursacht und folglich schadet. 2) Eine andere Art dieses Geschlechtes, welche noch häufiger Nachtschatten, sonst aber auch gemeiner Nachtschatten genannt wird, und überall in den Gartenländern wächset, soll ein narkotisches Gift haben; Solanum nigrum L. Säukraut, weil die Schweine davon sterben, im Oberd. Morche, vielleicht wegen der schwarzen Beeren, Ital. Morella. 3) Der dreyblätterige Nachtschatten ist ein Gewächs, welches nur in Virginien und Carolina einheimisch ist; Trillium L.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 401.
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