Narde, die

[428] Die Narde, plur. inus. eine Art des Bartgrases, dessen lange braunröthliche oder gelbbraune Wurzel den Cyperwurzeln gleicht, und einen angenehmen bittern Geschmack hat; Andropogon Nardus L. Es ist in Ostindien einheimisch. Weil es seinen Samen in einer Ähre trägt, so wird es gemeiniglich Spica Nardi, und im Deutschen Spike-Narde genannt. Die Narde, oder absolute Narden, und das Nardenwasser kommen einige Mahl in der Deutschen Bibel vor, wie Hohel. 1, 12; Kap. 4, 13, 14; Marc. 14, 3; und Joh. 12, 3. Die Kretische Narde, ist eine Art Baldrianes, welche auf den höchsten Gebirgen Europens wächset, und gleichfalls eine gewürzhafte Wurzel hat, welche an Kräften die Baldrianwurzel noch übertrifft; Valeriana Celtica L. Unsere Haselwurz wird wegen ihres gewürzhaften Geruches von einigen wilde Narde genannt. S. Haselwurz.

[428] Anm. Der Nahme ist morgenländisch. Im Hebr. lautet er נרד, woraus das Griech. ναρδος und Lat. Nardus entlehnet ist. Im Pers. lautet er Nardin. Einige gebrauchen das Wort im männlichen Geschlechte, der Narden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 428-429.
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