Neuigkeit, die

[478] Die Neuigkeit, plur. die -en, welches gleichfalls auf doppelte Art gebraucht wird. 1. Als ein Abstractum und ohne Plural, die Eigenschaft eines Dinges, nach welcher es neu ist. 1) In Absicht[478] auf dessen Daseyn; in welchem Verstande es doch nur in den gemeinen Sprecharten zuweilen vorkommt. 2) In Absicht auf unsere Empfindung, oder Erkenntniß. Die Neuigkeit einer Nachricht, einer Empfindung, eines Gedankens u.s.f. wofür jetzt in der anständigen Sprechart Neuheit üblicher ist. 2. Als ein Concretum, eine neue Veränderung; als ein glimpflicher Ausdruck für das härtere Neuerung. Noch häufiger aber in Absicht der Erkenntniß, ohne doch die Neuheit des Daseyns auszuschließen. Nach Neuigkeiten begierig seyn, nach Nachrichten von neuen Begebenheiten. Eine wichtige Neuigkeit erzählen. Haben sie keine Neuigkeiten? nichts Neues?

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 478-479.
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