Obdach, das

[555] Das Óbdách, des -es, plur. die -dcher, eigentlich ein Dach über etwas. Figürlich wird es im Oberdeutschen häufig für einen bedeckten Ort, ingleichen für einen bedeckten Aufenthalt, eine Herberge gebraucht, in welcher Bedeutung es auch wohl in der edlern Schreibart der Hochdeutschen vorkommt. Schon Hornegk gebraucht es für Herberge. Jemanden Obdach geben, Herberge. Etwas unter Obdach bringen, an einen bedeckten Ort; Nieders. ein Schauer.


Mit Schweiße bedecket

Eilen die heißen Gespanne mit Brausen unter das Obdach,

Zachar.


S. 1 Ob.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 555.
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