Paaren

[633] Paaren, verb. reg. act. zwey Dinge, welche beysammen bleiben sollen, mit einander verbinden; wo es doch nur in dem Falle gebraucht wird, wenn man Dinge, welche man nicht anders als paarweise verkaufen will, mit einander verbindet. Ingleichen die zu einem Paare gehörigen zwey Stücke aussuchen und zu Einem Paare verbinden. Die Handschuhe paaren. Die Markscheider paaren zwey Züge, wenn sie einen Grubenzug, so wie er in der Grube gemessen worden, wirklich abstecken; wo doch das Wort aus einer andern Quelle herzustammen scheinet. In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung ist sich paaren, von zwey lebendigen Geschöpfen verschiedenen Geschlechtes, sich zu einem Paare verbinden, und in engerer Bedeutung sich zur Fortpflanzung vermischen, sich begatten; eigentlich von Thieren, besonders von Vögeln, wenn sich ein Männchen und ein Weibchen zur Fortpflanzung ihres Geschlechtes zusammen begeben, ingleichen wenn sie sich wirklich begatten. Von Menschen gebraucht man es nur im Scherze.


Der Masken Scherz, wo Mummerey und List

Verliebte paart, Gepaarten günstig ist,

Haged.


Flavia will nichts gestatten

Was den Schein des Paarens hat,

ebend.


So auch die Paarung und das Paaren. S. Paar.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 633.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: